Klarissenkloster

Direkt im Herzen von Meran, am Kornplatz, befindet sich das Klarissenkloster. Es handelt sich dabei um das älteste Kloster Merans, welches jedoch keine Ordensgemeinschaft mehr beherbergt. Denn während der Regentschaft von Kaiser Joseph II. wurde das Kloster säkularisiert. Seit 2011 beherbergt das einstige Klarissenkloster das Meraner Frauenmuseum.

Das Klarissenkloster und seine Geschichte

Gestiftet wurde das Klarissenkloster von Herzogin Euphemina, Gattin des Grafen Otto III. Es wurde anno 1309 am Kornplatz errichtet, auf dem im Mittelalter die Märkte abgehalten wurden, womit das Klarissenkloster zu Merans ältestem Kloster wurde. Die ebenfalls am Kornplatz gelegene Marienkirche diente als Klosterkirche. Als weiteres sakrales Gebäude gehörte auch die Katharinenkapelle am Rennweg. Damit die Nonnen ungestört dorthin zur Andacht gehen konnten, wurde anno 1603 ein Schwibbogen errichtet, durch den Kloster und Kapelle verbunden waren.

Während des Deutschen Bauernkrieges, der von 1524 bis 1526 wütete, ging auch nicht spurlos am Klarissenkloster Meran vorüber: Es wurde 1525 geplündert. Etwa 200 Jahre später wurde jedoch das Ende der Ordensgemeinschaft in Meran eingeläutet: Kaiser Joseph II. wandelte während seiner Regentschaft den österreichischen Staat nach dem Vorbild des aufgeklärten Absolutismus um. Im Zuge seiner Reformen führte er auch die Josephinischen Kirchenreformen durch. Im Zuge dieser Reform wurden ab 1782 ein Großteil der 915 Klöster im deutschsprachigen Österreich aufgelöst.

Die Marienkirche wurde 1794 zu einem Wohnhaus umgebaut, in den 1920er Jahren erfolgte der Umbau zu einer Bank. Auch die Katharinenkapelle wurde nun zu einem Wohnhaus umgebaut. Die Überreste des Klosters, dazu gehören neben den Resten der Kapelle auch zwei Kreuzgänge, wurden 1960 unter Denkmalschutz gestellt.

Der Klarissenorden

Gegründet wurde der Klarissenorden, der auch als Seraphischer Orden bekannt ist, vom heiligen Franziskus und der heiligen Klara von Assisi. Diese hatte sich in der Nacht zum Palmsonntag anno 1212 von Franziskus die Haare schneiden. Sie hatte sich entschlossen, künftig ein Leben in evangelischer Armut zu führen. Sie fand zunächst am Rand von Assisi in der Kapelle San Damiano Unterkunft. Nachdem sich weitere Frauen angeschlossen hatten, wurde die Ordensgemeinschaft rasch bekannt und wurde nach Klaras Tod anno 1253 als Klarissen bezeichnet. Der Orden orientierte sich am Regelwerk des heiligen Franziskus, das im Lauf der Jahrhunderte ergänzt wurden.


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